01.07.2011

Pressemitteilung Pflanzenvermehrung aus Samen

Die eigene Vermehrung von Pflanzen aus Samen spart Geld. Aber es ist auch hochinteressant, spannend und bringt Freude und Genugtuung, das Wachstum und die Entwicklung einer Pflanze vom kleinen Sämling an bis zum blühenden oder ertragsbringenden Exemplar zu erleben. Erfolgreich ist die Anzucht aus Samen aber nur, wenn eine gute Qualität vorliegt. Diese ist leider beim Einkauf nicht unmittelbar zu sehen oder direkt zu prüfen. Pflanzenzüchter arbeiten jedoch wettbewerbsbedingt sehr sorgfältig und unterliegen Kontrollen.

Es werden verschiedene Saatgutformen unterschieden.

Standardsaatgut:  Dies ist die übliche Form bei Gemüse- und Blumensamen und weist einen vorgegebenen Reinheitsgrad auf.

Kalibrierte Samen: Die Samen werden nach der Größe ausgesiebt. Je größer der Samen, desto besser seine Keimkraft.

Pillensaatgut: Kleine und unregelmäßig geformte Samen werden mit einer speziellen Hüllmasse aus organischen Stoffen pillenförmig vergrößert, wodurch die Handhabung erleichtert wird. Zusätzlich können Nährstoffe und Pflanzenschutzmittel zugefügt sein. Dies ist jedoch in der Regel gekennzeichnet. Pillensaatgut erfordert speziell am Anfang unbedingt ausreichende Feuchtigkeit, damit sich die Umhüllung gut auflöst.

Saatbänder: Zwischen zwei dünnen Streifen von Spezialpapier eingebettete Samen werden als Saatbänder bezeichnet. Die vor der Saatband-Herstellung nach Keimfähigkeit und Triebkraft ausgesuchten Samen liegen schon auf Endabstand und brauchen daher nicht mehr vereinzelt zu werden. Das Spezialpapier verrottet vollständig im Boden.

Besonderen Spaß bereitet bei geeigneten Pflanzenarten das eigene Sammeln von Samen. Man gewinnt das Saatgut nur von schönen und gesunden Pflanzen. Von diesen werden die zuerst gebildeten Kapseln, Hülsen oder Schoten entnommen, die so lange wie möglich an der Pflanze verbleiben sollen. Dadurch kann der Samen gut ausreifen und die benötigten Reservestoffe einlagern.

Einfach ist die Ernte und spätere Aussaat von einjährigen Blumen wie z. B. Ringelblumen, Mohn, Jungfer im Grünen, Sonnenblumen, Wicke, Kapuzinerkresse und Studentenblumen. Natürlich lassen sich viele Samen auch von zweijährigen Blumen und Stauden im Garten ernten, trocknen und für die Aussaat im nächsten Jahr lagern. Dies gilt auch für Gemüse. Bohnen, Erbsen und Kürbisse bilden reichlich Samen. Interessant ist die Samenernte vor allem bei Sorten, die nicht mehr überall im Handel erhältlich oder gar von Aussterben bedroht sind. Während man bei den meisten Gemüsearten die Samen einfach einsammeln und trocknen kann, benötigt der Tomatensamen eine Sonderbehandlung. Er wird nur von gesunden und vollkommen reifen Früchten entnommen. Man schneidet sie auf und drückt den Samen mit Saft heraus. Diese Masse wird mit der gleichen Menge Wasser vermischt und für einige Tage in einem offenen Gefäß bei Zimmertemperatur aufgestellt. In dieser Zeit fermentiert die Masse und die keimhemmende, geleeartige Schicht um die einzelnen Samenkörner wird abgebaut. Bildet sich eine dünne Schimmelschicht, schüttet man alles auf ein Sieb und wäscht gründlich durch. Zum Trocknen breitet man die Samenkörner auf einem Küchenkrepp aus und schichtet sie mehrfach um, damit sie nicht am Papier festkleben. Anschließend gibt man sie bis zur nächstjährigen Aussaat in ein fest verschließbares Gefäß.

Wer auf sortenreine Pflanzen Wert legt, muss sich sein Saatgut aber im Handel erwerben. Denn vor jeder Samenbildung findet eine Bestäubung statt. Dabei wird das Erbgut der Pflanze neu gemischt und die selbstgeernteten Samen lassen nicht immer das gleiche Ergebnis erwarten, wie bei den Eltern. Für den Hobbygärtner, der gerne experimentiert, stellt dies aber ein interessantes Betätigungsfeld mit vielen Überraschungen dar.

Weitere Infos erhalten Sie beim Fachberater für Gartenkultur und Landespflege im Landratsamt Miltenberg, Herrn Roman Kempf, unter Telefon 09371 501-582.

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